Verbindungen zwischen Mythos und Geschichte (history) bereichern beide Sichtweisen. Mythen nehmen reale Gestalt an, Geschichtsschreibung erfüllt sich mit Lebendigkeit und Sinn.

Mariamne I die Hasmonäerin - Königin der Juden und Mutter Jesu

Neues Testament und Historiographie der Zeitrechnungswende - Judäa zwischen Rom, Parthien, Ägypten und Petra

  • Jesus als Sohn der königlich-hasmonäischen Mariamne I. Der Idumäer Herodes I (der Große) heiratete sie, um den judäischen Königstitel zu erlangen. Mit seiner Mutter floh Jesus nach Ägypten, als Herodes sie töten wollte. Er wurde nicht gekreuzigt, sondern vom politischen Erbe ausgeschlossen. (Thesen Hans Werding)
  • Es gab 2 Jesus-Persönlichkeiten (und zwei Marien).  Der erste eine Reinkarnation Zarathustras und die  höchstentwickelte Menschenseele. Der zweite als bisher nicht inkarnierter Erden-Mensch-Prototyp, der am "Sündenfall" nicht teilnahm, also nicht in die Physis ging. (Thesen Rudolf Steiner)
  • These Kathrin Degand: die erste Jesus-Persönlichkeit war der Sohn Mariamnes der Hasmonäerin. Sie floh als Jugendliche mit ihrem königlich-hohenpriesterlichen Großvater Hyrkan zu den Parthern. Dort heiratete sie den parthischen "König der Könige" Orodes II und bekam von ihm Zwillinge. Nach seinem Tod kehrte sie nach Judäa zurück und heiratete Herodes, der den Namen ihres ersten Mannes annahm. Er musste die Zwillinge als seine (eigentlich Mariamne's) Thronfolger anerkennen. Jesus I vereinte die zarathustrisch-königliche Abstammung (Xarvath) mit jüdischer Messianität, indem der parthisch-persische Großkönig sein Vater wurde und seine Mutter Mariamne die jüdische Thronfolgerin war. Im Jahr 7 v.u.Z. wurde er geheim als hasmonäischer König Judäas inauguriert (Krönung = spirituelle Geburt). Als "Alexander-Prätendent" (Flavius Josephus) beanspruchte er die judäische Königskrone vor Augustus, wurde aber verbannt und kehrte mit seinem Zwilling Alexander/Thomas nach Parthien zurück (apokryphe Thomas-Akten).
  • These Kathrin Degand: die zweite Jesus-Persönlichkeit war historisch Sohn von Mariamne II, jüdische Hohepriestertochter aus Ägypten, einer weiteren Gattin Herodes' I, nach seinem (Stief-)Vater Herodes II genannt. Mariamne II und Jesus I waren gleichaltrig und miteinander befreundet, als Mariamne, ihr Schwager Joseph und Jesus nach der Flucht vor Herodes in Ägypten lebten. Im jüdischen Tempel zu On wurden sie unter der HohenpriesterInnenschaft von Mariamnes II Vater (Simon ben Boethos) und Jesu I Mutter (Mariamne I) zusammengegeben und sie empfing ein Kind. König Herodes I von Judäa musste das Kind, das heilig war, als seines anerkennen, sonst hätte er den herodianischen (3.) Tempel nicht bauen dürfen. Jesus II wurde geboren, als der Tempelbau begonnen wurde.
  • These Kathrin Degand: Von Jesus II geht 1. eine manipulative und 2. eine "heilige" Erb-Strömung aus. Jesus II alias der historische Herodes II war mit seiner Nichte Herodias verheiratet und sie bekamen die Tochter Salome. Als er enterbt wurde, trennte sie sich und heiratete seinen Stiefbruder Herodes Antipas, Tetrarch von Galiläa und Peräa. Salome wuchs bei den beiden auf. Später veranstalteten Antipas und Herodias mit Salome und Johannes dem Täufer ein schwarzes Blutsritual, in dem Salomes Kind gezeugt und Johannes geköpft wurde. Auf die dunkle "Bluts"-Linie dieses Kindes berufen sich die Monarchien und Logen, nennen es das Blut Jesu und Maria Magdalenas. Herodes II heiratete etwas später Herodias' Schwester (die biblischen Schwestern Martha und Maria von Bethanien) Mariamne III (die eigentliche Maria Magdalena), und sie bekamen einen Sohn und eine Tochter - Jesus III und Mariamne IV. Das Kind, das Jesus vor die Jünger stellte, als sie um seine Nachfolge stritten. Die Kinder gründeten keine Dynastie oder Orden, sondern ihr genetischer Pool ging in der Menschheit auf.
  • esoterische These Kathrin Degand: Es wirkten die wichtigsten Familiengenealogien jener Zeit zusammen. In ihnen waren spirituell wesentliche Entelechien inkarniert, die in intensivstem Miteinander und auch Gegeneinander auf ein spirituelles Kerngeschehen konzentriert waren: einerseits eine Engführung des Vererbungsstroms des menschlichen Körpers in mehreren Generationen. Besonders ging es um Erlösung des Männlichen, das direkt von irregulärer Verhärtung betroffen ist (daher drei Jesus-Personen, die voneinander abstammen), unter matrilinearer Einspeisung höchster Liebes-, Weisheits- und Erlösungskräfte. Andererseits ging es darum, der Erde, die sich aus sehr hohen Regionen herab materialisiert hatte, durch menschliches Bewusstsein und Sein wieder ihre Herkunfts-Substanz zuzuführen. Ich nenne ihr Wesen CHRYSEIS aus der Hierarchie 2 (Dimension 12) der Cherubim, und weitere Emanationen in ihrer Reihe sind Christus (Hierarchie 6, Dimension 8) und Jesus. Indem TrägerInnen der CHRYSEIS-Christus-Reihe mit TrägerInnen der SOPHIA-Marien-Reihe zusammenwirkten, konnte Erde sich regenerieren.
  • Die historisch-mythische Rekonstruktion zeigt zwar eine Engführung, aber unter Beteiligung vieler Menschen im näheren und weiteren Umkreis. Für mich bedeutet das eine Würdigung des Geschehens, aber keine Überbetonung eines Einzelaspekts. Die einzelne/einzige Person "Jesus" wurde zwei Jahrtausende einseitig hervorgehoben, vergöttert oder bekämpft. Dabei sind es nicht nur drei Jesusse und andere positive männliche Gestalten, sondern vor allem die weiblichen Mütter, Begleiterinnen und Gestalterinnen, die ihre Substanz und ihren Schutz hineingeben.
  • Ein historisches Erscheinen biblischer Personen stellt kein Minderung dar, auch wenn es erst ernüchtern mag. Im Gegenteil zeigt es die Verankerung und Wirksamkeit in der realen, auch historisch gewordenen Welt. Und wie gesagt, die oben erwähnte gegenseitige Bereicherung des Gesamtbildes durch Mythos und Geschichte.
  • Dieser Forschungsansatz beleuchtet die historischen Überlieferungen unter intensivierten Gesichtspunkten (Matrilinearität) und kann so auch zur wissenschaftlichen historischen Forschung beitragen.
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Der Gral nach Wolfram von Eschenbach und die Karolinger

Zuordnungen beider Personenkreise auf Grundlage der Forschungen von Werner Greub

  • Werner Greub, Wolfram von Eschenbach und die Wirklichkeit des Grals, wertet den Willehalm, Titurel und Parzival historisch, geographisch und ideengeschichtlich aus. Ihm verdanke ich das begründete Auffinden der Orte des engeren Gralsgeschehens im alemannischen Dreiländereck (CH/D/F) und die Datierung der erfolgreichen "Grals-Frage" auf 848 u.Z. Weiter die historische Zuordnung der Person "Willehalm"/Guillem d'Orange, Paladin Karls des Großen, alias Kiot der Provencal, Vater der Gralsperson "Sigune", alias Meister Kiot,  Gewährsmann der Geschehnisse und der Dichter der Epen, die Wolfram übersetzte.
  • Mir gelangen auf dieser Basis weitere Zuordnungen von Grals-Personen zu historisch überlieferten Personen, vor allem aus der Enkel- und Urenkelgeneration Karls des Großen, als die verheerenden Bruderkriege der Karolinger stattfanden.
  • Anders als Wolfram, als Greub und das sonstige Grals-Narrativ nehme ich an, dass nicht Parzival, sondern sein Halbbruder Feirefiz den Gral erlöste. Denn Feirefiz stellt die Frage an den alten Gralskönig aus unbedarftem Interesse, ohne dass er um die Rolle des Fragens weiß. Parzival aber hatte bei seiner ersten Begegnung mit dem Gral die Frage versäumt. Und Feirefiz heiratet die Gralsträgerin Repanse de Schoye, in die er sich spontan und vehement verliebt - wieder das Prinzip der matrilinearen Königslegitimation. Repanse de Schoye hatte Parzival durch das Umlegen ihres Mantels auch aufgefordert, ihr Heros zu werden, doch war er sich der Ehre nicht bewusst. Und schließlich sagt eine andere Legende, Feirefiz und Repanse de Schoye hätten den Gral mitgenommen und eine neue Dynastie heiliger Johannes-Könige gegründet. Der Gral wurde fortan im Orient gesucht. Parzival dagegen verbot in Europa die Gralssuche, und seine Söhne wurden nicht Gralskönig, sondern in andere Länder gegeben.
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Matrilineare Sukzession wurde zum wichtigen Schlüssel der historischen Auffindbarkeit mythischer Gestalten in der Geschichte.  „Christus“, „Messias“, persisch „Xarvath“, „Gesalbter“ haben alle einen royalen Bezug. Königtum konnte im Altertum – und bis in die Moderne hinein – nur über die Mutter ererbt oder über die Braut erheiratet werden (Gerda Weiler). Deshalb heirateten Usurpatoren wie David (Ranke-Graves, Gerda Weiler) oder Herodes I oder Napoleon die Trägerinnen jeweiliger Königswürde. Für Judäa vermittelten die Hasmo­näerin­nen die Königslegitimation – weit darüber hinaus scheint hasmonäische (letztlich davidi­sche) Herkunft ein Joker (gewesen) zu sein. Jesus war vor allem Sohn Marias – und alle Thronanwärter Judäas waren entweder mit Mariamne I der Hasmonäerin verheiratet oder stammten von ihr ab. 

Die Logik matrilinearer Legitimation zu herrschen ist in der Lage, die akademische Herodes-Forschung (Judaistik, Altertumswissenschaften, Geschichte) zu korrigieren. Konkret den modernen Fake-Fakt (Nikos Kokkinos und Andere), dass eine Schwester Mariamnes I der Hasmonäerin einen Bruder von Herodes I geheiratet hätte.

Kathrin Degand (c), Keine Schwester von Mariamne I

Folgend ein Auszug aus meinem „Buch“ zu Mariamne I der Hasmonäerin - vorab eine Zusammen­fassung; im PDF die akribisch trockene historische Beweisführung.


Zusammenfassung

Flavius Josephus schreibt, Herodes habe seinen Bruder Pheroras könig­lich verheiratet, mit der Schwester seiner eigenen Frau (Herodes hatte 10 Frauen). Daraus machen moderne Wissenschaftler, dass Pheroras eine Schwester von Mariamne I der Hasmonäerin geheiratet habe. Nach deren Tod habe Phero­ras einer „Sklavin“ angehangen und sich mit Herodes zerstritten.


Matrilineare Legitimation von Herrschaft, der „hieros gamos“

Doch Pheroras‘ „königliche Heirat“ ist mit der Tetrarchie-Verleihung, für die sie legitimierte, auf 20 v.u.Z. zu datieren. Da war Herodes lange nicht mehr mit Mariamne I zusammen. Also keine Schwester Mariamne‘s als Pheroras‘ Braut.


Flavius Josephus schildert eine Prophetie der Pharisäer an Pheroras‘ sogenannte „Sklavin“-Ehefrau – durch Parallelstellen bei Flavius Josephus auf das Jahr 20 v.u.Z. datiert – was „die Sklavin“ als Pheroras‘ „königliche Ehe“ mit der „Schwester von Herodes‘ Frau“ ausweist. Die Prophetie der Pharisäer trägt messianische Züge – auch das charakterisiert „die Sklavin“ als königlich.


Angeblich, so Sekundärliteratur und Lexika, war Pheroras‘ Tetrarchie „Peräa“, aber Flavius Josephus sagt nur „jenseits des Jordans“. Unmittelbar vor der Tetrarchie-Verleihung an Pheroras ging ein mehrjähriger Krieg gegen Chalkis zu Ende. Herodes eroberte im Auftrag Roms die Trachonitis (Teil von Chalkis), und daraufhin erhielten er und sein Bruder Pheroras eine Tetrarchie von Rom verliehen. Warum sollte er nach der Eroberung von Trachonitis denn Peräa erhalten? Trachonitis war das einzige Gebiet, das schon zu Herodes‘ Lebzeiten als Tetrarchie konstituiert war, es lag weit entlegen von Jerusalem und war gegen Herodes gesinnt. Passte also für Rom, Herodes die Oberhoheit zu geben, Pheroras aber zum Herrscher zu machen.


Die wenigen inhaltlichen Angaben des Josephus zu Pheroras‘ Tetrarchie charakterisieren insgesamt besser die Trachonitis. Die Tetrarchie ‚Peräa‘ liegt zwar auch „jenseits des Jordans“, hat aber nichts mit der Ernennung Pheroras‘ zum Tetrarchen zu tun.


Die Machtübernahme des Eroberers per Heirat mit der einheimischen Erbin – ein Brauch, der (nicht nur) damals im Mittelmeerraum und Orient praktiziert wurde. Die Brüder Herodes und Pheroras usurpierten durch die Doppel-Hochzeit die dynasti­sche Hoheit der „versklavten“ königlichen Schwestern von Chalkis. Wegen der Unterwerfung wird Pheroras‘ Frau „Sklavin“ genannt.


Die Schwester, die in Herodes‘ Harem landete, könnte Herodes‘ Gattin „Kleopatra von Jerusalem“ sein, denn nach seinem Tod erbte ihr Sohn Philippus die Trachonitis – matrilineare Legitimation durch die Mutter. Vermutlich war sie die trachonitische Gebira (matriarchaische Herrscherin, vgl. Gerda Weiler). Nach Kleopatras Tod – sie hatte nur Söhne – wäre demnach ihre Schwester, die mit Pheroras verheiratet war, Gebira geworden. Deshalb vielleicht verlangte Herodes von Pheroras die Scheidung, um die Gebira selbst zu heiraten.


Fast 30 Jahre vorher: hasmonäische Tanten von Mariamne I in Chalkis/Trachonitis

Zenodorus, Herodes‘ Kriegsgegner in der Trachonitis, wird bei Josephus zwar als Pächter und Räuber dargestellt, ist aber Sohn des königlichen Hohenpriesters Lysanias – also durchaus „königlich“. Dessen Vater, König Ptolemäus von Chalkis, tauchte schon einmal bei Josephus auf. Er ließ die Geschwister von Alexander (Mariamne‘s I Vater) zu sich holen: Alexandra, eine andere Schwester und den Bruder Antigonus – die jüngeren Kinder von Hyrkans Bruder Aristobulos – Enkelinnen der großen Hasmonäer-Königin Salome Alexandra. Ptolemäus tötete seinen eigenen Sohn Philippion, der Alexandra geheiratet hatte und heiratete sie selbst. Die trachonitischen Schwestern, die Herodes und sein Bruder heirateten, dürften Töchter (oder Enkelinnen) jener hasmonäischen Schwestern (Cousinen von Mariamnes Mutter Alexandra und Schwestern von Mariamnes Vater Alexander) gewesen sein.


Deshalb hätte die Herodes-Gattin Kleopatra den Zunamen „die Jerusalemerin“: zwar von Geburt aus Trachonitis, aber in (groß)mütterlicher Linie aus der Jerusalemer Königsdynastie der Hasmonäer. Deshalb ging die königliche Prophetie an die „Sklavin“, pharisäische Hoffnungsträgerin wie einst Königin Salome Alexandra. Deshalb die Nähe zur vermeintlichen Todesart der Mariamne I, eine Verwechslung. Die eine Schwester Kleopatra (Gattin von Herodes) wäre nach ihrer väterlichen, chalkidischen Familie benannt, die andere (Gattin von Pheroras) vermutlich „Mariamne“ nach der mütterlichen hasmonäischen Familie.


Damit war es dann doch eine hasmonäische Doppel-Heirat. Aber nicht mit Mariamne I und einer angeblichen Schwester, sondern mit Mariamne’s I Cousinen oder Nichten.

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