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Kathrin Degand (c)
Dimensionen
Es heißt, der Raum sei dreidimensional, es könne (theoretisch, unverbunden, abstrakt) die Zeit als vierte Dimension dazugezählt werden. Was wenn der Raum schon vierdimensional ist?
Abweichend wird der Begriff „Dimension“ esoterisch (New-Age) angewandt, je höher je spiritueller. Und obwohl damit nicht irgendwelche Schlaufen, Schlingen, Schiefen oder ungeahnte Richtungen gemeint sind, sondern eine Intensität energetischen Erlebens angedeutet ist, wird der konventionelle Raumbegriff übernommen. Innerhalb der neueren Spiritualität wird gesagt, daß wir in 3D (3. Dimension) leben und nach einem kurzen Übergang durch 4D (4. Dimension) würden wir zu 5D (5. Dimension) gelangen, der Dimension der Glückseligkeit. Ich denke, wir sind längst in 4D, obwohl wir durch einige frühere Manipulationen noch nicht angemessen damit umgehen können.
Wir leben in der 4. Dimension – das ist unsere menschliche Konstitution. Wir haben uns lediglich auf eine „3D"-Fehlberechnung verlassen – wir beziehen uns auf das Koordinatensystem und zählen die drei Achsen, aber addieren dabei nur zufällig fixierte Elemente.
Ich schlage drei Arten der Herleitung vor: 1. geometrisch, 2. durch Natur-Reiche, 3. durch Hierarchien (= heilige Ordnung/Ursprung). (diese drei Themen sind anthroposophisch inspiriert, aber die Übertragung auf Dimensionen und die Schlüsse daraus sind meine)
Geometrische Herleitung der Dimensionen
Der Raum ist vierdimensional, eine vermeintliche Dreidimensionalität bloß falsch abgeleitet. Die drei raum-konstituierenden Achsen des Koordinaten-Systems sind ein willkürlich Zusammengesetztes. Geometrisch eine Ausnahme-Situation.
- Dimension: der Punkt
- Dimension: zwei Punkte, die nicht miteinander identisch sind, bilden eine verbindende Linie.
- Dimension: drei Punkte, die nicht alle auf einer Linie liegen, bzw. drei nicht identische Linien bilden das Dreieck, die minimale Fläche. (das heißt, wir können mit mehr Punkten und mehr Linien eine Fläche bilden, z.B. Quadrat oder Sechseck, aber nicht mit weniger) Das minimale ruhende Gleichgewicht auf der Ebene besteht aus drei Punkten; der Dreifuß, der Melkschemel, der Campinghocker.
- Dimension: vier Punkte bzw. vier Flächen: der Tetraeder als minimaler Raum. Die geologischen Strukturen der Erde bzw. der Kontinente haben Doppel-Tetraeder-Struktur (Hans-Ulrich Schmutz, Die Tetraederstruktur der Erde). Drunvalo Melchiszedek beschreibt den bewegten Doppel-Tetraeder als bewegenden menschlichen Energiekörper (Merkaba). Der Tetraeder ist der erste Platonische Körper. Vielleicht stecken in den anderen Platonischen Körpern vierdimensionale Echos oder Vorausblicke auf weitere Dimensionen. Die bisher herangezogenen Koordinaten würde ich dem als Würfel verstandenen Raum zuordnen. Alles in rechten Winkeln, das Achsen-Raumkreuz als die Mittelsenkrechten der Würfel-Quadrat-Flächen.
- Dimension vielleicht als bewegliche Punkt-Umkreis-Inversion und Gleichzeitigkeit. Z.B. Quelle im äußersten Umkreis und doch im Zentrum des Kosmos, im Innersten des Menschen. Doppel-Torus: zwei konzentrische und gegenläufige Toren als mehrdimensionale Merkaba. Die Ströme begegnen sich im Innern und Äußeren des Menschen (der Wesenheit, des Planeten) und strahlen aus ihrem Herzchakra aus.
Ein Torus ist eine nach außen rundliche, im Innern durchhöhlte Energieform, z.B. so als wäre die Erde (Außenhülle) zwischen Arktis und Antarktis in einer langen Höhle verbunden (Inneres). Ein profanerer Vergleich nennt einen Donut oder einen Apfel. Auf der Außen-Sphäre und im Innenkanal eines Torus‘ sind gegenläufige Strömungen. Wenn z.B. eine Bewegung auf der Erde von Süd nach Nord verliefe, ginge es im Inneren von Nord nach Süd. Und umgekehrt, wenn zwei Toren (Doppeltorus) sich durchdringen. Zusätzlich zu der gegenläufigen Auf- und Ab-Richtung sind die Kräfte spiralförmig ineinander verwirbelt.
Im meditativen Erleben steht Jede in notwendiger Subjektivität im eigenen Erd- und Torus-Pol.
Natur-Reiche
- Dimension – Punkt: Sandkorn, Steine, Mineralien, Kristalle … (entstehen vielleicht um ein punktuelles Zentrum), nicht aus sich selbst mobil, bleiben an einer Stelle
- Dimension – Linie: Die Pflanze, das Vegetative gründet in Erde und Wasser und richtet sich zur Sonne auf, ist aber ortsgebunden. Stengel, Zweige, Wurzeln, Stämme …
- Dimension – Fläche: Das Tier kann sich in der Horizontalen bewegen, aber nicht in der Vertikalen, da die Stellung/Wirbelsäule nicht aufrecht ist (ich meine nicht unbedingt die räumliche Bewegungsrichtung, sondern die Stellung in der Bewegung, denn Fische und Vögel bewegen sich natürlich auch auf und ab). Träumendes Bewusstsein, Instinkte, aber situative Wachheit
- Dimension – Raum: Der Mensch ist beweglich wie das Tier, und stellt durch die aufgerichtete Wirbelsäule den vollen Raumbezug her. Dem entspricht das Bewusstsein über den Lebensraum: Überblick, Planung, denkende Verarbeitung und Erinnerung. In vertikaler Inspiration können ethische, spirituelle und wissenschaftliche Ideen gebildet werden.
- Dimension (Engel) – Punkt-Umkreis-Bewegung: meditatives Bewusstsein, das räumliche und zeitliche Bindung transzendiert. Gleichzeitigkeit, freier Geist, räumliche Umspannung
Dimension und hierarchische Stufe
Folgendes nur angedeutet, mehr dazu im Aufsatz Kosmologie.
Abendländische Esoterik (Dionysius Areopagita, Thomas Aquino, „Legenda Aurea“, Helena Petrowna Blavatsky, Rudolf Steiner) ordnet die hohen Geistigen Wesen nach „Hierarchien“, und zwar von „oben“ beginnend: je näher die Wesen der Quelle oder dem Urgrund, der All-Einen sind, umso niedriger die Ordnungszahl. SOPHIA, für mich eine Seraph und damit höchste Hierarchie für unseren Kosmos, ist 1. Hierarchie; Engel 9. Hierarchie. Die Menschheit ist als 10. Hierarchie konzipiert.
Moderne Spiritualität (New Age) zählt nach Dimensionen und beginnt dabei von „unten“. Unter uns die drei Naturreiche, über uns in der 5. Dimension die Engel. Und dabei meinen fast alle, die etwas dazu sagen, die Menschheit habe bis vor Kurzem in 3D verharrt und werde in Kürze auf 5D aufsteigen. Die 4. Dimension wird da ausgeklammert, verdrängt, indem sie mit dem Irregulären gleichgesetzt wird, der Sphäre des „Bösen“, dem Seelentod. Nur als schmerzliche Zwischenstufe eines Aufstiegs wird sie eingeräumt.
Dem schließe ich mich nicht an. Die 10. Hierarchie von oben und die 4. Dimension von unten begegnen sich im Menschsein.
Für mich birgt die vierte Dimension das Potential der Menschheit auf der Erde – Freiheit, Liebe und die Integration der Irregularität auf kosmischem Niveau. Doch war bisher unser ICH zum großen Teil in 3D bzw. in unseren Gefühls- und Trieb-Bereich (Astralität) reingestopft und verwurstet. Daher das abschätzige „Egoismus“, aber auch das Gefühl der widerstreitenden „zwei Seelen in der Brust“ (Goethes „Faust“).
Mit einer wachsenden Öffnung unseres Selbst und dem Abbau der irregulären „Matrix“ findet das ICH seinen eigenen Platz im Menschen und wird in höheren wie tieferen Dimensionen wirklichkeitsfähig.
Manipulation durch Irreguläre - Achsenkreuz-Matrix
These:
Irreguläre/gefallene/„böse“ Wesen können 4D und höhere Dimensionen nicht betreten, und zwar das eigentliche 4D als Tetraeder-Raumgebilde: erster Platonischer Körper, in Bewegung, dynamisch. Vier Punkte und vier Flächen.
Deshalb fertigten „sie“ eine auf 3D beruhende Kopie von 4D an: ein kubisches Achsenkreuz, drei aufrecht (rechtwinklig) aufeinander stehende Strahlen = Koordinaten. Das Gebilde mag auf dem Ausnahmefall dreier (paralleler) Linien beruhen, die sich in der Unendlichkeit treffen und dabei aufeinander stehen (Strahlenbündel im doppelten Sinn: parallel laufende Strahlen bzw. von Punkt ausgehende Strahlen, die nicht nur in einer Ebene liegen). Doch eigentlich bleiben es 3 Linien, etwas anders angeordnet aber doch vergleichbar mit den 3 Linien, die im Dreieck die Grundfläche für 3D konstituieren.
- Drei Linien waren in obiger geometrischer Zuordnung das Dreieck = 3D = Fläche.
- Nach der Projektiven Geometrie bzw. nicht-euklidischen Geometrie kreuzen sich parallele Linien in der Unendlichkeit.
- These oder Vermutung (bin keine Mathematikerin): Das „dreidimensionale“ Koordinatenkreuz ist ein hypothetischer Ausnahmefall dreier paralleler Linien …
- Kreuzung dreier paralleler Linien in der Unendlichkeit. Es entsteht ein Gegenbild von drei senkrecht aufeinanderstehenden Linien, die keinen Raum bilden, aber anbieten, alles im Raum abbilden zu können.
- Die Koordinatenachsen sind zugleich die zusammengesetzten Höhen des Würfels. Daher Wahrnehmung der Matrix als Kubus.
Konzentrisch gegenläufiger Doppel-Torus als Aufhebung kubischer Matrix
Das sogenannte „dreidimensionale“ Raum-Koordinaten-System stellt gegenüber den Platonischen Körpern einen Sonderfall dar, da das dreifache Achsenkreuz keinen „Raum“ bildet, sondern Strahlen in einen unendlichen, letztlich hypothetischen Raum hinein. Es sind die Mittelachsen (Mittelsenkrechten) des Kubus/Würfels. Und kubisch ist die Matrix.
Die Erde ist überzogen von der Idee eines weiteren Koordinaten-Systems, dem Netz der Meridiane geographischer Länge und Breite – im Kompass-Kreuz Nord-Ost-Süd-West – auf einer als Kugel ausgespannten Ebene. Durch Zufügung der Orientierungs- und Rotations-Achse Arktis/Antarktis als Senkrechte entspricht es auf den Polen geometrisch exakt dem Raum-Koordinatensystem (die beiden kreuzenden Längenkreise 0°/180° und 90°Ost/90°West bilden die Ebene; die Pol-Achse Arktis/Antarktis die Senkrechte). Die geographischen Koordinaten zeichnen unzählige nummerierte Quadrate auf eine abstrakte Kugelsphäre, unmittelbar auf der Erde ausgebreitet.
Natürlich haben beide Koordinatensysteme unverzichtbaren Nutzen für die Darstellung, Planung und Handhabung der physischen Realität. Leider auch für Überwachung, Unterwerfung und Zerstörung. Ebenso sind sie Sinnbild für die Entfremdung im Erleben von Natur und Selbst. Spiritueller Ausdruck einer nahezu identischen zweiten Schicht, die kopierend, verschleiernd und bannend über die Realität gelegt wurde. Wie Novalis dichtete: „Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren / sind Schlüssel aller Kreaturen […] dann fliegt von Einem geheimen Wort / das ganze verkehrte Wesen fort.“
Weder die Mathe-Aufgaben im Schulbuch noch die Linien auf der Landkarte „sind“ Matrix – aber eine Anschauung davon geben sie schon.
imaginierend vorstellend: Im bewegten Doppeltorus bilden die ineinander-drehenden Außenspiralen abgerundete schwingende Flächen und Blüten, die überschreiben und zertrümmern all diese starren Quadrate und Kuben. Die Planquadrate zerstieben in Staub und leuchtende Farb-Funken. Im Inneren der Doppeltoren, im Herzchakra der Menschen, begegnen sich die Ströme von Erde und SOPHIA; hier entsteht als fünfte Bewegung das innige Strahlen aus dem Zentrum nach außen hinaus, beide Toren nochmals durchdringend und über sie hinaus sendend – und auch Trümmer, Staub und Funken werden hinausgestrahlt, hohen kosmischen Wesen überantwortet. Die können Schlacken und Schrott entsorgen - und wie Perlen herauslösen, was Menschen und Erde entzogen war. Gereinigt und veredelt wird es wiedergegeben, wem es angehört.